Verarbeitungshinweise für DICKE Garne (z.B. Reflex20)

Dicke Garne aus der Spulenkapsel verarbeiten
Es gibt immer mehr dekorative Garne, die zu dick sind um sie in der Nadel auf der Nähmaschine zu verarbeiten. Hierzu bietet sich die Technik des Bobbinwork oder auch „umgekehrtes Sticken mit dekorativen Stichen“ genannt, an. Es wird von der Rückseite des Stoffes gearbeitet. Die wichtigste Einstellung für Bobbinwork ist die richtige Fadenspannung für Ober- und Unterfaden.


Spule
Der dicke Faden wird mit der Hand auf die Spule aufgespult. Den Anfang bitte festhalten, Garn aufwickeln und den Anfang kurz abschneiden. Spule nur zu ¾ füllen.


Spulenkapsel
Die Spannung der Spulenkapsel muss gelockert werden. Einstellung deutlich mit Edding oder Nagellack kennzeichnen, bevor die Spannung verändert wird. Siehe Bedienerhandbuch der Maschine. Soll diese Technik öfter angewendet werden, ist die Anschaffung einer zweiten Spulenkapsel anzuraten, um gleichbleibende Qualität in der Arbeit zu erreichen. Bei einigen Nähmaschinen gibt es als Sonderzubehör eine Spulenkapsel für dekorative Nähte, bei der die Öffnung für den Faden größer ist und die Unterfaden-Fadenspannung weiter gelockert werden kann.


Nähfuß:
Standard - Nähfuß, offener Applikationsfuß, Stickfuß je nachgewähltem Stich

Nadel:
auf den Stoff abgestimmt


Oberfaden:
Alterfil AS 120

Unterfaden:
Alterfil Reflex 20
Alterfil Dipolin 15
Alterfil Dip20T (soft)
Alterfil Dip20S (semi)
Alterfil Metallic 30

Stichauswahl
Es sind viele Nutzstiche wie Gradstich, Zick-Zack-Stich möglich, bei denen ohne Rückwärtsstiche genäht wird.


Oberfadenspannung
Die Oberfadenspannung muss eventuell verstärkt werden (höhere Zahl einstellen). Je lockerer die Oberfadenspannung, desto sichtbarer wird der Nadelfaden.

Unterfadenspannung
Für Bobbinwork mit schweren/dicken Garnen muss die Unterfadenspannung gelockert (5-15 Minuten) oder umgangen werden.


Die Spannung und ihre Wirkung
zu fest – der Stoff zieht sich zusammen
zu locker – die Stiche werden ungleichmäßig


Stoff
Die linke Stoffseite liegt oben. Diese Technik kann auf fast allen Stoffen gearbeitet
werden. Den Stoff mit Stabilisatoren verstärken, damit er sich beim Arbeiten nicht
zusammenzieht.

Stabilisator
Je nach Weiterverarbeitung wasserlöslich, zum Herausreißen, zum Aufbügeln


Muster aufzeichnen
Die Muster müssen spiegelbildlich aufgezeichnet werden, da von der Stoffunterseite her gearbeitet wird.


Nadelposition
Die Nadel beim Arbeiten immer im Stoff stecken lassen.

 

Stichbreite
Damit die dicken Garne genügend Platz haben, wird eine Stichbreite von 1,5 vorgeschlagen.


Stichlänge
Die Stichlänge muss auf 4-6 erhöht werden, um ein schönes Stichbild zu bekommen.


Arbeitsbeginn
Mit dem 1.Stich den Unterfaden heraufholen, einige Stiche nähen und dann Ober- und Unterfaden miteinander verknoten.


Arbeitsende
Nach Beenden der Arbeit bei stark beanspruchten Teilen die Knoten mit Textilkleber versiegeln.


Testmuster erstellen
Um die richtige Fadenspannung zu erreichen und den gewünschten Effekt zu erzielen, sollte ein Testmuster in der Größe von 30x30 cm gefertigt werden.


Arbeitsgeschwindigkeit
Damit es zu einer gleichmäßigen Stichbildung kommen kann, wird langsam genäht.


Faden hoch holen
Lässt sich der Faden nicht problemlos durch den Stoff nach oben holen, wird ein kleines Loch mit einer Schneiderahle gestochen und dadurch der Faden nach oben geführt.

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